„Musiklehre für Kinder“ – jetzt neu als Arbeitsheft mit Video-Kurs

Die „Musiklehre für Kinder“ ist ein seit 2004 bekanntes und beliebtes Heft in der Reihe „Mit Musik kenn ich mich aus“.

2017 erschien das Heft in einer Neuausausgabe als Kinderbuch mit CD (Schott Ed. 9690-50).

Nun gibt es die „Musiklehre für Kinder“ auch als Arbeitsheft mit Video-Kurs (Schott Ed. 23445). Neue Zugangsformen und ein noch flexibleres Unterrichten werden damit möglich.

Autoren: Rudolf Nykrin und Rainer Kotzian

Video-Kurs: Die Informationsgrundlage bilden 23 Filme, die per Streaming zugänglich sind. Sie enthalten die Inhalte der bisherigen Print-Ausgabe und alle Musikbeispiele, Lieder und Texte von der CD der Print-Ausgabe.

Die kurzen Filme sind aufwändig gestaltet: Sie bieten klare, kindgerechte Beschreibungen und viele praktische Aufgabenstellungen. Lebendige Animationen machen die Inhalte der Musiklehre für Kinder interessant und leicht zugänglich. Auch anregende Lernkontrollen wurden an passenden Stellen eingearbeitet. Die kindgerechte Darstellung ermöglicht es, dass sich die Kinder (je nach Alter und Aufnahmefähigkeit) die Inhalte bis zu einem gewissen Grad auch selbstständig erschließen können.

Arbeitsheft: Das gedruckte Heft (64 Seiten)richtet sich an alle Kinder, die die Inhalte der Musiklehre in einem Kurs lernen. Die 47 Arbeitsblätter darin folgen den Filmen und Inhalten des Videokurses.

Unterricht: Das Lernen und die Vertiefung eines systematisch aufgebauten Wissens und Könnens der Kinder wird durch eine intensive praktische Aneignung (Nachdenken, Aufschreiben. Singen, Klatschen usw.) möglich. Filme, Arbeitsheft und didaktische Anregungen geben dazu viele Anstöße.

Lerninhalte:

• Noten- und Pausenwerte

• Taktarten und Rhythmen

• Intervalle und Tonleitern

• Dynamik, Artikulation usw.

Zusatzangebote (als PDF – Download)

• Didaktische Grundlegung und methodische Anregungen zu den neuen Materialien

• Klaviersätze zu den in den Filmen enthaltenen Liedern

• Lösungsseiten zu den Schreibaufgaben

Preis: € 21.50.-

Hier geht es zu den Verlagsinformationen. 

„Musikwissen leicht erklärt“

Es handelt sich hier um ein neuartiges Buch für den Musikunterricht schwerpunktmäßig in der Sekundarstufe I, für Kinder bzw. Jugendliche ab ca. 10 Jahren. Seine Inhalte betreffen die Rolle der Musik im Alltag / grundlegende Inhalte der Musiktheorie / wichtige musikalische Formen / Musikgeschichte von den Anfängen bis zu Jazz, Rock & Pop / Musikinstrumente, Stimme und Sprache.
Musikwissen leicht erklärt ist kein traditionelles Unterrichtswerk, das alle Materialien für detailliert vorgeplante Unterrichtsverläufe bereitzustellen verspricht. Sein Schwerpunkt liegt auf einem knapp und klar aufbereiteten Basiswissen und einer interessanten, behutsamen Animation des sinnlichen, rationalen und praktischen Zugangs. Hierauf Bezug nehmend kann die Lehrerin/der Lehrer den Unterricht inhaltlich und methodisch den eigenen Vorstellungen entsprechend gestalten.
Das Buch exemplifiziert das Musikwissen an zahlreichen Liedern, Musizierstücken, Spielmodellen und Musikwerken,die sich im Unterricht bewährt haben. Die Lehrerin/der Lehrer kann weitere Inhalte eigener Wahl mit dem dargestellten Sachwissen und den zahlreichen Aktivitätsimpulsen problemlos verbinden. Ebenso lassen sich musikalische und andere Beiträge der Schülerinnen und Schüler beziehungsreich in den Unterricht integrieren. Die persönliche Unterrichtsplanung der Lehrerin/des Lehrers erhält durch dieses Buchkonzept den größten Raum – unterschiedliche methodische und inhaltliche Schwerpunktsetzungen sind leicht möglich.
Das Buch ist nicht jahrgangsgebunden! Wie individuell und situationsbezogen der Musikunterricht sich auch entwickelt – das Schülerbuch behält stets die Funktion einer Wissensbasis, die eine Konstanz des musikalischen Bildungsgeschehens unterstützt. Über mehrere Unterrichtsjahre hinweg kann es ein hilfreicher Lernbegleiter sein.
Zum Buch gehören viele Hörbeispiele, auf der beiliegenden (!) CD und zusätzlich per Download. Auch viele Arbeitsblätter stehen in PDF-Form bereit sowie ein ausführlicher Kommentar für Lehrerinnen und Lehrer.

Wichtige Daten: 164 Seiten / ISBN 978-3-7957-1259-4 / Preis € 22,50 (mit CD und Download-Codes)
Verlagsinformationen mit Buchvorschau: Klicken Sie hier.
Autoren: Rudolf Nykrin und Rainer Kotzian

Zaubern tut gut

Es war ein Glücksfall, dass mir Mirabella Xaverius begegnet ist! So heißt sie wirklich, auch wenn in dem Buch „Zaubern tut gut“ Miramix die Geschichte erzählt. Warum das so ist und was Miramix alles erlebt hat, das können Sie oder Ihr Kind selbst lesen. Über zwei Zauberferien hinweg entwickelt sich die spannende, teilweise geradezu unheimliche Geschichte, die auch viel Stoff zum Nachdenken bietet. Denn Gutes und Böses gibt es an jedem Tag überall in der Welt.

Und das sagt Miramix über die Geschichte:

Spannend, fantastisch und märchenhaft schön ist das, was ich erlebt habe. Was beim Zaubern passieren kann. Gutes und Böses kann es sein, und das Böse habe ich bekämpft, nachdem ich es erkannt habe.

„Zaubern tut gut“ hat zwei Teile. Der erste berichtet, wie ich das wirkliche Zaubern lerne, bei meinem Lehrer Simsalla. Der zweite erzählt von einem großen, spannenden Ferienabenteuer. Alle meine Zaubermittel muss ich dort einsetzen, und geradezu unheimlich entwickelt sich alles. Aber es war doch auch eine tolle Zeit, denn ich habe in einem Zirkus mitgearbeitet. Viele nette Begegnungen und Erlebnisse hatte ich dort, allerdings auch ganz andere: mit Malib Simsa, meinem dunklen Zauberkollegen.

Die Geschichte gibt, wie ich finde, auch viel Stoff zum Nachdenken. Denn Gutes und Böses gibt es an jedem Tag überall in der Welt.

Das Buch „Zaubern tut gut“ ist bei Amazon-Kindle als E-Book erschienen. Hier der Link. Auch ein Blick ins Buch ist dort möglich.

Kindle-Bücher sind auch auf anderen Geräten auf einem Tablet, Smartphone oder PC lesbar. Apps dazu finden sich auf Amazon (Cloud Reader, Kindle für PC) oder im App Store.

Noch mehr über das Buch steht hier auf dieser Website.

In zwei Zeilen – Poesie zum Leben

Ein jeder findet hier zwei Zeilen,
die lange Zeit in ihm verweilen.

So lautet der erste „Zweizeiler“ in dem soeben erschienenen Kindle eBook. 491 weitere Zweizeiler folgen ihm. Zusammen bieten sie Einsichten und Pointen zu Lebensbereichen und Lebensfragen, die uns alle bewegen.

Das Lesen wird zum Innehalten, eigenen Nachdenken, zur Beschäftigung mit sich selbst und mit der Welt. Genauso oft auch zum Schmunzeln und ganz allgemein zu Zuversicht und guter Stimmung.

Dazu tragen auch die insgesamt 105 Zeichnungen bei, die die Zweizeiler auf ihre eigene Art reizvoll noch einmal kommentieren.

Für alle, die gerne über das Leben nachdenken und ein anregendes, kurzweiliges Lesevergnügen suchen.

Den Link zum E-Book bei Amazon-Kindle mit einem Blick in das Buch finden Sie hier. Auch als Taschenbuch bei Amazon erhältlich!

Eine erweiterte, nahezu bibliophil ausgestattete Druckfassung ist beim Autor erhältlich. Mehr dazu hier.

Von A bis Z ein Lesespaß

Christoph und Cäcilia,
tanzen gerne Cha-Cha-Cha.

Cäcilia spielt gerne Cello.
Wer hört ihr zu? Ihr Chow-Chow Bello.

Cora isst gern Currywurst.
Cola läscht den großen Durst.

Carmen mag Cevapcici,
die frisst Bello aber nie. ...

So beginnt das C-Gedicht, eines von 26 Buchstabengedichten im neuen Kindle eBook „Von A bis Z ein Lesespaß“. Meine Frau und ich haben es geschrieben, für Kinder ab 6 Jahren und alle Erwachsenen bis 99+ mit offenem Sinn für Sprachlust und Sprachkunst.

Von jedem Buchstaben aus geht es über ein fröhliches Bild zuerst zu einem kessen Buchstabengedicht. Es ist in kurzen Zeilen gereimt und verführt zum aufmerksamen Lesen.

Auch die darauffolgenden Inhalte sind abwechslungsreich und handlungsbezogen. Klingende Namen, interessante und auch lustige Wörter bilden für jeden Buchstaben ein Wortfeld, das den Blick für Sprachdetails und Schreibweise öffnet. Am Ende jedes Buchstabenkapitels steht eine Geschichte, die den Buchstaben noch einmal neu und unterhaltsam charakterisiert.

Mit dem unterhaltsamen und lehrreichen Leseangebot können Kinder die eigene Sprachlust entdecken, ihr Wortfeld erweitern und wie nebenbei auch im Rechtschreiben fitter werden. Das Buch enthält viele Vorschläge, um sich zu Wörtern und Sprache selbst etwas auszudenken.

Das Buch ist über das Lesen hinaus auch für das Vorlesen, das Gemeinsam-Lesen und Miteinander-Sprechen in der Familie besonders geeignet. Aber auch Lehrkräfte an Schulen können es nützen: Der Wortschatz der Grundschule wird berücksichtigt und erweitert. Typische Rechtschreibaufgaben werden unterhaltsam abgebildet. Die Gedichte und Geschichten bieten sich für das gestaltende Vorlesen durch Kinder und die verständige, vertiefende Erarbeitung an.

Lassen Sie sich überraschen und überraschen Sie damit Kinder.

„Von A bis Z ein Lesespaß“ ist als Taschenbuch bei Amazon erhältlich.Wollen Sie es lieber Link als E-Book? Hier der Link.

Mehr über das Buch aus fachlicher Sicht lesen Sie hier.

Kids, Clicks und die Übersicht

Jeder Mensch findet seinen Zugang zu Musik: Musikstücke werden vertraut, wenn man sie öfter hört, sich vielleicht aktiv damit beschäftigt. Komponisten prägen sich ein, man erkennt ihre Portraits und findet sich in einzelnen Werken zurecht. An einer bestimmten Klangwelt erkennt man den einen oder anderen Musikstil und ordnet Komponisten und Werktypen zu.
Kinder und Jugendliche entdecken Musik allein und gemeinsam. Sie hören viel Musik, die anturnt oder chillt, funktional passend zu ihren Stimmungen und Situationen. Täglich kommen neue Musiktitel für sie auf den Markt. Immer wieder stoßen sie auch auf Musik, die sie noch nicht kennen, die vielleicht auch eine ganz eigene Sprache spricht. Es ist nicht zwingend, dass sie sich ihr öffnen. Das musikalische Lernen Heranwachsender ist eher episodisch und neigt aus psychologischen Gründen zur selbstversichernden Umgrenzung. Eine breit angelegte Sicht auf Musik bildet sich allenfalls in einer besonderen Biografie heraus.
Traditionelle Schulbücher (als Spiegelbilder von Musikunterricht) waren Jahrzehnte lang sorgsam gestrickte Leitfäden für ein Lernen, das auf eine erfahrungserfüllte Übersicht zuführen sollte. Sie boten ein klar dargelegtes Wissen zu Musik aus verschiedenen Zeiten und wohlüberlegte Frage-Impulse. Seit längerer Zeit richten sich Schulbücher nun aber stärker am „Lernen des Lernens“ aus: Werke und musikbezogene Informationen erscheinen oft austauschbar und primär als attraktive Aufhänger für einen Unterricht, der die Schüler in einen aktiven Prozess der Beschäftigung mit Musik führen und sie zu eigenen Statements und Recherchen anregen will. Darstellung und Erwerb einer als selbstverständlich gesetzten Wissensbasis sind stark in den Hintergrund getreten.
Nun ja − im Internet steht ja auch die Musik, klingend und als Wissensfundus, anscheinend für jeden bereit, und fast jedes Kind wächst mit dem Internet auf. Da man sich jedes Wissen durch ein paar Clicks angeblich immer neu holen kann, hat der geplante Wissenserwerb einen schweren Stand. Doch die Bildungschance ist nur theoretisch: Bei mangelnder Orientierungsfähigkeit kann man sich in der Informationsfülle schnell verlieren, und das Darstellungsniveau ist für Kids häufig unpassend. Ganz allgemein gesehen wird zudem das Surfen, aufgrund der Algorithmen der Suchmaschinen, oft in einen Vorgang der Ich-Bestätigung verwandelt, denn Big Brother denkt für jeden Nutzer mit: Wer etwas mehrmals sucht, findet dieses und Ähnliches immer schneller, anderes rückt weiter weg. Das unendliche Netz lenkt tendenziell jeden Nutzer in ein geschütztes Zuhause, in dem seine Vorlieben immer neu den Mittelpunkt ausmachen und der Blick über den Tellerrand von sekundärem Interesse ist.
Auf diesem (hier knapp skizzierten) Hintergrund habe ich einige Werke geschrieben, die gegenläufig zu den allgemeinen Trends den Versuch machen, in der Form von kompakten Printmedien moderne Übersichten zu Musik zu geben. Gestützt wurde ich dabei von Verlagen, die ebenfalls spüren, dass heutige Lernprozesse oft nicht mehr ein zukunftsfähiges Netz aus Wissen und musikalischen Beziehungen, mit hinreichenden Orientierungspunkten und erweiterbar zugleich, ausbilden.

Mehr über drei dieser Werke erfahren Sie über die folgenden Links:
−            Musikgeschichte − ganz klar ist vor allem für ältere Kinder und für Jugendliche, mit präzisen Hörtipps zu Musik aus Vergangenheit und Gegenwart, ohne stilistische Scheuklappen.
−            Basiswissen Musik ist ein Buch für Jugendliche und für jeden, der sich für Musik interessiert. Es ist als Schulbuch ab Klasse 7 zugelassen, aber auch für das Selbststudium geeignet.
−            Spielpläne Oberstufe wurde von mir mit einem Team erfahrener Musikwissenschaftler und ‑pädagogen erarbeitet. Es erschließt wesentliche Themenfelder des systematischen und historischen Musikwissens.

Über die Magie der Musik und die schwierige Rolle der Musiktheorie

Das Musikerleben hat eine magische Eigenschaft: Es neigt dazu, alle klanglichen Elemente in eine Ganzheit zu überführen, in der Struktur und Konstruktion unbedeutend werden, zur Nebensache, zum Hintergrund. Es scheint, als wolle die Musik ihre Konstruktion selbst dem Ohr des aufmerksamen Hörers immer wieder entziehen. Kräfte und Wirkungen, Schönheiten und Verstörungen, die außerhalb des registrierenden Verstandes angesiedelt sind, setzen sich als Erlebnisinhalt über alle konstruktiven Details hinweg.
Musik scheint in dieser Hinsicht Bildern zu ähneln, in deren sinnlichem Eindruck die Vielzahl der Farbwerte und Pinselspuren aufgehen, die sich niemals selbst präsentieren, sondern stets im Dienste des Ganzen wirken sollten. Es gibt Musik, die dezidiert auf einen Wahrnehmungsvorgang hin geschrieben wurde, in dem die klanglichen Bestandteile untrennbar ineinander gleiten, zum Beispiel Klangflächen-Kompositionen. Die meiste Musik aber baut sich erkennbar aus wahrnehmbaren Motiven und Themen auf, erzeugt damit aber zugleich Energien und Entwicklungen, die den Hörer mitnehmen wie die Strömungen eines Flusses. Es treibt ihn durch Gischt und Wirbel, zieht in die Tiefe, der Hörer spürt wärmeres und kälteres Wasser, kommt zu temporären Ufern, und immer weiter, bis zum Ende der Klangreise.
Dieser emphatischen Beschreibung des Musikerlebens sei im Kontrast die Musiktheorie gegenübergestellt. Sie soll klangliche Mittel der Musik in Art und Gesetzmäßigkeit verständlich machen. Musiktheorie ist bei vielen Menschen negativ belastet, oft durch eigene Lernerfahrungen. Sie erinnern sich dunkel an „trockene“ Theorie, die für sich stehend zu lernen war. Die meisten Erwachsenen haben sich in ihrem musikalischen Leben dem Anspruch, Musik „verstehen“ zu müssen, gänzlich entschlagen. Sie leben mit Musik wie mit vielen anderen Errungenschaften und Produkten, die sich auf Elemente und Techniken stützen, die man aber nicht verstehen und nicht einmal kennen muss, um sich ihrer zu bedienen und sich an ihnen zu erfreuen. Warum sollte es mit Musik anders sein?
Die Musiktheorie bedarf jedenfalls der Rechtfertigung. Als unersetzlich sollte sie für jeden gelten, der lernt, Musik selbst zu machen. Sie sollte dazu beitragen, den Aufbau des Gegenstandes, dem man seine Zeit, vielleicht sein Leben widmet, zu erklären. Nicht abgeschoben auf eine Nebenspur, eine zusätzliche Unterrichtsstunde, sondern verbunden mit dem eigenen praktischen Tun und so, dass man noch besser begreift, was man jeweils spielt, also im Instrumentalunterricht! Leider stellt dieser sich bis heute nicht immer der beschriebenen Aufgabe.
Im schulischen Musikunterricht wird fast jeder mit Musiktheorie konfrontiert. Sie zählt zu den Lehrplan-Inhalten. Was ist das wichtigste Ziel dieses Unterrichts? Ich sehe es darin, das musikalische Erleben auf noch unbekannte Wege zu leiten, weit über die „jugendeigene“ Musik hinaus. Vielleicht noch mehr als in anderen Fächern ist es dabei nötig, sich mit den Lernenden in der Erschließung des Lerngegenstandes, der Musik also, zu verbinden, die Schüler zu Lern-Partnern zu machen. Bloßes Darbieten und Darlegen von Erläuterungen ist hier leider nicht zielführend: Denn Musik dringt nur zu dem, der bereit ist, sie zu erhören. Deshalb kann Musiktheorie hier nur eine nachgeordnete Rolle spielen. Der Musikunterricht muss sich zunächst der Wahrnehmungen der Schüler versichern und sie verlocken, der thematisierten Musik persönlich inne zu werden. Mit Sprache und anderen spannenden Mitteln können sie ihr Erleben zum Ausdruck bringen und kommunizieren. Im Anschluss können dann weitere Möglichkeiten, unter anderem die Musiktheorie, sich dabei bewähren, das musikalische Erlebnis noch einmal zu differenzieren und zu verbreitern. Bis durch die Magie eines erneuten Erlebens die erworbenen Kenntnisse vielleicht auch wieder „aufgehoben“ werden.
Weitere Überlegungen zur Musiktheorie, insbesondere in der Arbeit mit Kindern, finden sich hier.

Mach’s gut, MGA!

Lange hast du durchgehalten, Musikalische Grundausbildung! 1967 nahm man dich in den Strukturplan des Verbandes deutscher Musikschulen auf, zusammen mit der Musikalischen Früherziehung. 1974 erschien dein erster Lehrplan, in dem man deine Aufgaben (etwas steif) so beschrieb: „… eine erste bewusste Begegnung mit Musik, eine erste systematische Unterweisung in Musik in einem zweijährigen Lehrgang für Kinder im Alter von etwa 6−8 Jahren“.
Mit den Inhaltsfeldern Musikübung, Singen und Sprechen, Elementares Instrumentalspiel, Musik und Bewegung (Rhythmik), Musikhören, Instrumenteninformation und Musiklehre solltest du die Kinder für Musik motivieren und für den nachfolgenden spezialisierten Instrumentalunterricht gut vorbereiten.
Viele Jahre lang hast du deine Aufgaben gut erfüllt. Ein Star warst du nie. Du hattest keinen attraktiven Namen. Für manche Kinder warst du eine Warteschleife. Die Konkurrenz von „unten her“ mit Musikalischer Früherziehung, aber auch frühem Instrumentalunterricht, nahm dir Interessenten weg.
Nun aber wird die Altersspanne, für die du zuständig bist, plötzlich wieder interessant! Verstärkt wird wieder in Gruppen unterrichtet, Zeit dafür gibt es nun auch in Schulen, die mit Musikschulen kooperieren. Alle möglichen Kinder besuchen dich nun und wollen natürlich ein zeitgemäßes attraktives Angebot erleben. Auch viele LehrerInnen wünschen sich weiterhin, dass sich jedes Kind im Spektrum seiner musikalischen Möglichkeiten entdecken darf. (Auch Kinder, die zielgerichtet zum Instrument geführt werden, sollten den Background deiner Musikalisierung kennenlernen dürfen.)
Deshalb gibt dich nach wie vor, an vielen Orten sogar wieder neu. Du bist präsent, verbirgst dich irgendwie aber auch. Du trittst unter verschiedenen Namen auf, hast diesen oder jenen Schwerpunkt, bist mal kürzer, mal länger. Wenn Fachkollegen über dich sprechen, sagen sie (weil es einfach praktisch ist) weiter oft „MGA“ zu dir.
Nun ist diese Name „MGA“ (entschuldige!) tatsächlich angestaubt, zumal du dich in der letzten Zeit erstaunlich verjüngt hast. Über den Namen diskutiert man hier und dort, über deine Daseinsberechtigung aber kaum. Deswegen sage ich zum Abschluss, bis du zu einem neuen Namen gefunden hast, gerne:
Mach’s weiterhin gut, MGA! Schön, dass es dich gibt. Jetzt auch mit einem funkelnagelneuem Konzept: hier.

Musik unterrichten

Es ist paradox: Für die wesentlichen Bereiche der musikalischen Bildungsarbeit gibt es heute Lehrpläne, die von kompetenten Gremien ausgearbeitet und von Ministerien oder berufenen Verbänden als gültig erklärt wurden. Doch hält man sich im Fach Musik daran?
Wann immer möglich bitte ich Kinder, die in die Grundschule gehen oder einen Instrumentalunterricht erhalten, mir ihre Unterrichtsmaterialien zu zeigen. Oft bekomme ich dann ein mehr oder weniger dürftiges Konvolut von Kopien zu sehen. Manchmal haben die Kinder, je nach Alter und Eigenart und Lenkung der Lehrpersonen, sie farbig ausgestaltet. Das ist schön. Aber die Inhalte sind in ihrem Nebeneinander didaktisch zweifelhaft: Was irgendwie gefiel, was irgendwie passend schien, wurde mal schnell kopiert – und die Chance, einem Kind auch einmal eine wohlüberlegte Inhaltswelt, die sorgfältig aufbereitet wurde (das geht nicht so nebenbei), in die Hand zu geben, wird damit verspielt. Andere Kinder bekommen im Fach Musik ein Schulbuch, es kann aber sein, dass dieses im Unterricht nur selten zur Hand genommen wird.
Es ist kein Wunder, dass der schulische Musikunterricht in weiten gesellschaftlichen Bereichen als wenig erfolgreich gilt und ein vergleichsweises geringes Ansehen erzielt. Häufig unterschlagene Musikstunden, eine zufällige Auswahl von Inhalten und oft von kaum ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern erteilter Unterricht dürften in der Grundschule den Anfang der Misere begründen. Fachleute andererseits stimmen weithin darin überein, dass Musik wie andere Fächer auch aufbauend unterrichtet werden kann. Diesem Widerspruch zwischen Praxis und Theorie des Musikunterrichts muss man nachgehen und ihm begegnen. Dazu − hier notwendigerweise als Unterrichtstheorie expliziert − nun kurze Gedanken.
Eine verantwortungsvolle musikbezogene Bildungsarbeit verwirklicht sich schon im Unterrichtsdetail: dass jede Lehrerin, jeder Lehrer, was immer gerade thematisch ansteht, damit auch die Sache Musik im allgemeinen beleuchtet und erklärt und auch das Verstehen des Sprach- und Zeichensystems für Musik bei den Schülern fortlaufend entwickelt. Das ist schon mit jungen Kindern möglich! In fast jeder Unterrichtsminute kann eine Aufmerksamkeits- und Beobachtungshaltung für Musik gefördert werden.
Im weiteren Blick betrifft die fachliche Verantwortung dann das Unterrichten der didaktisch sinnvollen Inhalte – hier sind wir auch wieder bei den Lehrplänen, die diese zum Ausdruck zu bringen versuchen. Ich kann hier nur knapp und beispielhaft sagen, was mir unverzichtbar erscheint:
−            dass es dem Instrumentalunterricht nicht nur um das Musizieren, sondern auch um das Verstehen von Musik geht − Anlass zu letzterem bietet jede Etüde und jedes Werk, mit dem man sich beschäftigt („Verstehen“ macht gerade auch Kindern Spaß, wenn die Vermittlung gelingt!);
−            dass es im schulischen Musikunterricht nicht nur um flotte Stunden geht, sondern um eine Bildungsarbeit am Gegenstand Musik, der wie andere Gegenstände auch eine Struktur, eine Geschichte und wertvolle Objektivationen hat, die den Anspruch erheben, vermittelt zu werden;
−            dass man im Instrumentalunterricht wie in der Schule (mit jeweiliger Schwerpunktsetzung) zu einem gut ausgewogenen Spektrum an musikalischen Tätigkeiten führt, in dem sich Reproduktion (interpretierendes Musikmachen), Improvisation und Komposition (persönliches Gestalten von Musik), Rezeption (Musikhören) und Reflexion (Nachdenken und Einordnen von Musik) ernsthaft verbinden. Im Erleben dieses Spektrums könnten viele Schüler eine Vorstellung davon bekommen, warum und wie sich Menschen, heute wie früher, in Freizeit und Beruf, der Musik verschreiben, und einige Schüler könnten dabei die eigene Berufung für Musik entdecken.
Ja, Musik soll auch Spaß machen! Aber der Spaß in der Schule muss mit fachlicher Konzentration und der Differenzierung von Wissen und Übersicht verbunden sein. Sonst braucht man keinen Musikunterricht. Noch stellt der Staat immer noch viel Zeit und Geld dafür zur Verfügung. Spaß allein würde es im allgemeinen  Verständnis aber auch dort geben, wo Musik ganz leicht zugänglich ist und der Spaß den Staat nichts zu kosten scheint. (Die Reflexion solcher Spaßkultur und ihrer Folgen wäre aber ein eigenes Thema.)

Musik hören, aber wie?

Musik entfaltet sich stets in mehreren Dimensionen zugleich: melodisch mit dem Zeitverlauf der Tonhöhen, harmonisch mit deren vertikalem Zusammenspiel, rhythmisch mit der Abfolge der Tondauern und Pausen, und zudem feinst beleuchtet und schattiert von den Klangfarben der Instrumente und Stimmen. Meist ist Musik mehrstimmig: Auch dort, wo eine einzelne Stimme als Melodie unser Hören lenkt, tragen all die anderen Stimmen zu dem Eindruck, den wir von der Musik bekommen, bei. Alle sich in der Zeit entfaltenden Klänge und Klangfarben bilden zusammen die Musik, das Musikstück, um das es geht.
Wie soll man Musik hören − für das eigene Vergnügen, aber auch um der Musik gerecht zu werden? Mit dieser Fragestellung habe ich mich in pädagogischen Zusammenhängen immer wieder beschäftigt und anhand unterschiedlichster Musikbeispiele immer aufs Neue versucht, hilfreiche Tipps zu geben. Hier möchte ich eine Grundhaltung beschreiben, die sich auf viele Werke und Musikstücke, sogar weitgehend unabhängig vom Musikstil, anwenden lässt. Ich nenne sie einfach einmal das „Blickwinkel-Hören“, auch wenn diese Formulierung etwas ungelenk ist, denn eigentlich müsste es „Hörwinkel-Hören“ heißen, aber das wäre noch sperriger und sehr ungewohnt … − nein! Verschiedene Blickwinkel zu einer Sache oder auf einen Gegenstand einzunehmen ist uns aus dem praktischen Alltag vielfach vertraut: Nicht zuletzt können wir z. B. einen Raum mit all seinen Gegenständen von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachten, von unten, von der Mitte oder auch von oben, unter dem Aspekt der Farben oder der Kontraste oder der optischen Gewichte, vielleicht auch des Geruchs usw. Ebenso kann man auch die Musik unter verschiedenen Blickwinkeln hören und dabei jedes Mal etwas anderes in ihr entdecken, was auch in ihr ist, selbst wenn man es bisher so nicht oder auch gar nicht gehört hatte. „Auf die Melodie hören“ ist nur ein Blickwinkel, wenn auch der wohl am häufigsten angewandte; ein anderer wäre also „mal nur auf die Begleitung hören“. Das kann sehr interessant sein – ausprobieren und dabei entdecken, wie geschickt und funktional hochwirksam  Begleitungen „gestrickt“ sein können!  Dann vielleicht diesen Blickwinkel weiter differenzieren: „nur den Bass hören“, oder in Rock und Jazz auch „nur Schlagzeug bzw. Percussion“. Im komplexen Orchestersatz kann der Blickwinkel „nur die Mittelstimmen“ ziemlich spannend sein, da tauchen plötzlich interessante Motive und Klangfarben in den Ohren auf …
Musik, sofern sie nur ein bisschen komplex ist, wird man nie „ganz“ hören können. Musik ist ein meist feingewebter Prozess, in dessen Struktur man immer nur weiter und differenzierend eindringen kann. „Das Ganze“ eines Musikstücks wird man kaum greifbar machen können, auch nicht mit den Erklärungsangeboten der Formenlehre. Denn die Form, die  man für ein Musikstück feststellt, ist nur ein weiterer Blickwinkel, vergleichbar vielleicht mit dem Grundriss einer Wohnung, die erst durch Ausstattung und Möblierung und durch das Leben ihrer Bewohner zu ihrer Einzigartigkeit findet.